Dachorganisation
Moderator: Jörg
Dachorganisation
) Oft habe ich gelesen: "Gemeinde, gehört zu keiner Dachorganisation." Wa ist an einer Dachorganisation schlecht?
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Dachorganisation
Hallo Mike,
unter Dachorganisation versteht man wohl einen Verband von Gemeinden, der einer Führung unterstellt ist. Der Vorstand hat dann gewisse Kompetenzen über die jeweiligen Ortsgemeinden.
Das Problem ist, nimmt der Vorstand irgendwelche Irrlehren an oder beteiligen sich Ungläubige an Führungsaufgaben, dann hat das für alle Gemeinden schlechte Konsequenzen. Das hat die Vergangenheit ja oft genug gezeigt.
Ich denke die Bibel lehrt keine solche Abhängigkeit von Gemeinden irgendwelchen übergeordneten Strukuren (Dachverbänden) gegenüber. Wenn Apg. 11, 19 - 26 Barnabas zu der Gemeinde nach Antiochia gesandt wird, dann wird den Gläubigen in Antiochia nicht gesagt:
- schliesst Euch uns an,
- machts wie wir es machen.
Sondern Barnabas ermahnt die Gläubigen "bei dem Herrn zu verharren".
Sicherlich gibt es auch Verbindungen in der horizontalen, also von Gemeinde zu Gemeinde. Die sind dann aber immer gleichberechtigt.
LG Michael
unter Dachorganisation versteht man wohl einen Verband von Gemeinden, der einer Führung unterstellt ist. Der Vorstand hat dann gewisse Kompetenzen über die jeweiligen Ortsgemeinden.
Das Problem ist, nimmt der Vorstand irgendwelche Irrlehren an oder beteiligen sich Ungläubige an Führungsaufgaben, dann hat das für alle Gemeinden schlechte Konsequenzen. Das hat die Vergangenheit ja oft genug gezeigt.
Ich denke die Bibel lehrt keine solche Abhängigkeit von Gemeinden irgendwelchen übergeordneten Strukuren (Dachverbänden) gegenüber. Wenn Apg. 11, 19 - 26 Barnabas zu der Gemeinde nach Antiochia gesandt wird, dann wird den Gläubigen in Antiochia nicht gesagt:
- schliesst Euch uns an,
- machts wie wir es machen.
Sondern Barnabas ermahnt die Gläubigen "bei dem Herrn zu verharren".
Sicherlich gibt es auch Verbindungen in der horizontalen, also von Gemeinde zu Gemeinde. Die sind dann aber immer gleichberechtigt.
LG Michael
Funktionen einer Dachorganisation
Eine Dachorganisation hat i.d.R. zwei Funktionen: Einheit und eine starke Identität unter den angeschlossenen Gemeinden zu fördern (einschließlich einer Verbesserung von Effizienz und Effektivität durch sog. "Synergieeffekte") und diesen Verband nach außen hin zu repräsentieren. Dies bringt folgende Probleme mit sich:
Probleme mit dem internen Mandat
(1) Wenn eine Einheit nach innen stark sein soll, ist auch Einigkeit bezüglich der grundlegenden Glaubensinhalte notwendig. Treten hier Unterschiede auf, so kann man nur entweder "von oben herab" entscheiden, wer recht hat (Diktatur), oder man kann "tolerant" werden und die Irrlehre zulassen (Anarchie). Man nennt das dann natürlich meist nicht so, sondern sagt z.B. "einen Dialog darüber anregen". Dabei gibt man vor, das Ziel des Dialogs sei es, zu einem gemeinsamen Standpunkt zu gelangen. Manchmal geschieht dies dann auch, aber meist eben nicht - und dann wird hier der kleinste gemeinsame Nenner als Wahrheit festgeschrieben und damit das Bekenntnis des Verbandes ausgeweitet und aufgeweicht.
Probleme mit dem externen Mandat
(2) Nach außen hin vertritt eine Dachorganisation die Interessen der angeschlossenen Gemeinden in erster Linie auf politisch gearteten Zusammenkünften von Repräsentanten verschiedener Dachorganisationen. Man sucht hierbei normalerweise die Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen. Es ist die Natur der Politik, daß eine Einigung bezüglich einer solchen Zusammenarbeit nur dann zustande kommt, wenn alle Seiten "aufeinander zugehen", d.h. einen Kompromiß eingehen. Sofern dieser Kompromiß nur praktische Aspekte berührt, z.B. ob man es lieber "Sommercamp" oder "Sommerfreizeit" nennt und welche Farbe die Poster haben sollen, ist dies kein Problem... doch nur allzu oft unterliegen Leiter in solchen Situationen der Versuchung, durch Kompromisse in Glaubensfragen den langersehnten Durchbruch ihrer Organisation in die Reihen der einflußreichen Werke herbeiführen zu können. Vielen schmeichelt der Gedanke, ihr Logo künftig zwischen denen wichtiger und prominenter Organisationen zu sehen.
Eine Dachorganisation hat i.d.R. zwei Funktionen: Einheit und eine starke Identität unter den angeschlossenen Gemeinden zu fördern (einschließlich einer Verbesserung von Effizienz und Effektivität durch sog. "Synergieeffekte") und diesen Verband nach außen hin zu repräsentieren. Dies bringt folgende Probleme mit sich:
Probleme mit dem internen Mandat
(1) Wenn eine Einheit nach innen stark sein soll, ist auch Einigkeit bezüglich der grundlegenden Glaubensinhalte notwendig. Treten hier Unterschiede auf, so kann man nur entweder "von oben herab" entscheiden, wer recht hat (Diktatur), oder man kann "tolerant" werden und die Irrlehre zulassen (Anarchie). Man nennt das dann natürlich meist nicht so, sondern sagt z.B. "einen Dialog darüber anregen". Dabei gibt man vor, das Ziel des Dialogs sei es, zu einem gemeinsamen Standpunkt zu gelangen. Manchmal geschieht dies dann auch, aber meist eben nicht - und dann wird hier der kleinste gemeinsame Nenner als Wahrheit festgeschrieben und damit das Bekenntnis des Verbandes ausgeweitet und aufgeweicht.
Probleme mit dem externen Mandat
(2) Nach außen hin vertritt eine Dachorganisation die Interessen der angeschlossenen Gemeinden in erster Linie auf politisch gearteten Zusammenkünften von Repräsentanten verschiedener Dachorganisationen. Man sucht hierbei normalerweise die Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen. Es ist die Natur der Politik, daß eine Einigung bezüglich einer solchen Zusammenarbeit nur dann zustande kommt, wenn alle Seiten "aufeinander zugehen", d.h. einen Kompromiß eingehen. Sofern dieser Kompromiß nur praktische Aspekte berührt, z.B. ob man es lieber "Sommercamp" oder "Sommerfreizeit" nennt und welche Farbe die Poster haben sollen, ist dies kein Problem... doch nur allzu oft unterliegen Leiter in solchen Situationen der Versuchung, durch Kompromisse in Glaubensfragen den langersehnten Durchbruch ihrer Organisation in die Reihen der einflußreichen Werke herbeiführen zu können. Vielen schmeichelt der Gedanke, ihr Logo künftig zwischen denen wichtiger und prominenter Organisationen zu sehen.
) Hallo
zuerst einmal danke für eure sachlichen Infos
Bezüglich diese Thema, hätt ich noch zwei Fragen:
gibt es keine Dachorganisition, welche Einigkeit der grundlegenden Glaubensinhalte hat, resp. lebt? Ich meine so kompromisslos wie sie Andy beschreibt (kompromisslos meine ich nicht als Provokation)
Wie bilden die Gemeinden, welche keiner Dachorganisation angehören, ihre Prediger aus?
zuerst einmal danke für eure sachlichen Infos
Bezüglich diese Thema, hätt ich noch zwei Fragen:
gibt es keine Dachorganisition, welche Einigkeit der grundlegenden Glaubensinhalte hat, resp. lebt? Ich meine so kompromisslos wie sie Andy beschreibt (kompromisslos meine ich nicht als Provokation)
Wie bilden die Gemeinden, welche keiner Dachorganisation angehören, ihre Prediger aus?
- H.W.Deppe
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mike hat geschrieben:
Wie bilden die Gemeinden, welche keiner Dachorganisation angehören, ihre Prediger aus?
Z.B. mit dem http://www.samstag-bibel-seminar.de oder dem TMG (Trainingsprogramm für Mitarbeiter im Gemeindebau) in Salzburg (Fred Colvin etc.). Oder an Bibelschulen wie Brake, FTA, Breckerfeld ... Oder ohne formale Ausbildung, sondern so, wie Paulus den Timotheus ausgebildet hat (Jüngerschaft) oder wie die Christen in Ephesus an der Schule des Tyrannus ausgebildet wurden (Apg 19) - der interne Ausbildungsauftrag der Gemeinde.
Die Bibel lehrt ja auch nicht, dass eine Gemeinde einen einzigen ausgebildeten, fest angestellten und diplomierten Prediger haben sollte. Vielmehr gibt es Brüder, die die Gabe des Lehrens haben (aber: "Werdet nicht viele Lehrer" Jak 3,1) und diese in der Gemeinde ausüben sollten
Manche zählen dies zum "allgemeinen Priestertum", was ich an der betreffenden Stelle 1Petr 2 aber nicht so sehen kann, allerdings ist das Ausüben der eigenen Geistesgabe sicher ein Aspekt des allgemeinen Priestertums (1Petr 4,10-11)
Gruß, Werner
hallo!
die bibel lehrt keine "dachorganisation" aber sie sagt auch nichts dagegen. ich denke, das ist eine frage, die "wir" selber regeln können.
meine gemeinde ist im befg und wir fahren sehr gut damit. wir sind als ortsgemeinde voll eigenständig, uns redet niemand rein. andererseits bringt dieser bund bzw. agb aber vorteile, schon alleine durch beziehungen von gemeinden untereinander und andere sachen wie z.b. juristisch (bsp.: aufführungsrechte à la gema) lassen sich einfacher regeln.
ich persönlich finde solche bünde vorteilhaft, kann aber auch gemeinden sehr gut verstehen, bei sowas nicht mitzumachen. nur ist eben die eine gemeinde nicht besser wie die andere. eine dachorganisation macht keine gemeinde automatisch "schlechter" oder so! (diese tatsache wird leider oft "weggelassen".)
viele grüße, david :)
die bibel lehrt keine "dachorganisation" aber sie sagt auch nichts dagegen. ich denke, das ist eine frage, die "wir" selber regeln können.
meine gemeinde ist im befg und wir fahren sehr gut damit. wir sind als ortsgemeinde voll eigenständig, uns redet niemand rein. andererseits bringt dieser bund bzw. agb aber vorteile, schon alleine durch beziehungen von gemeinden untereinander und andere sachen wie z.b. juristisch (bsp.: aufführungsrechte à la gema) lassen sich einfacher regeln.
ich persönlich finde solche bünde vorteilhaft, kann aber auch gemeinden sehr gut verstehen, bei sowas nicht mitzumachen. nur ist eben die eine gemeinde nicht besser wie die andere. eine dachorganisation macht keine gemeinde automatisch "schlechter" oder so! (diese tatsache wird leider oft "weggelassen".)
viele grüße, david :)
Lobe den Herrn meine Seele.